FC Thun: Sabeine geht wohl sofort nach Deutschland

Der FC Thun muss wohl sofort auf die Dienste von Cheftrainer Jeff Saibene verzichten. Eigentlich sollte dieser erst nach Saisonende nach Deutschland wechseln, um dort in der zweiten Bundesliga Arminia Bielefeld zu übernehmen. Allerdings versinkt der Klub im Abstiegskampf. Bielefeld ist Letzter und kommt einfach nicht vorwärts. Die Ostwestfalen haben aus diesem Grund ihren bisherigen Coach Jürgen Kramny entlassen – und sich damit in ein Problem manövriert.

Saibene ist faktisch alternativlos für Bielefeld
Es ist nur noch ein Drittel der Saison zu spielen. Aufgrund der Tatsache, dass Saibene bereits einen gültigen Vertrag mit Bielefeld ab Sommer hat, wüsste jeder andere Trainer, dass es sich um ein sehr kurzes Engagement handeln würde. Bielefeld hat zudem sehr wenig in dieser Saison gezeigt, dass den Glauben schenken würde, dass die Mannschaft den Klassenerhalt tatsächlich noch schaffen kann. Anders ausgedrückt: Für jeden Trainer außer Saibene wäre eine Anstellung bei der Arminia derzeit toxisch. Für den Noch-Coach von Thun auf der anderen Seite wäre sie problemlos. Von ihm erwartet niemand mehr etwas in dieser Saison und er kann sich selbst über einige Monate jeden Tag im Training ein Bild davon machen, welche Spieler er für den Neustart im Sommer behalten möchte.

Thun wird wohl zustimmen
Thun wird dem vorzeitigen Abgang Saibenes wohl zustimmen. Schließlich ist seine Nachfolge längst geklärt. Sein bisheriger Co-Trainer Marc Schneider wird künftig das Kommando führen. Der 36-Jährige ist im Verein, genießt das Vertrauen der Verantwortlichen und ist in alle Planungen als Chefcoach eingebunden. Es spricht nichts dagegen, ihm sofort die Mannschaft zu übergeben.

Sportlich ist Thun überdies gefestigt. Man steht zwar auf Rang 7, konnte aber aus den letzten sechs Spielen satte 10 Zähler holen. Dies würde Platz 3 in einer entsprechenden Tabelle bedeuten. Insgesamt zeigt der ganze Vorgang aber den bedauernswert schlechten Zustand der höchsten schweizerischen Spielklasse. Anstatt in der Super League zu bleiben, geht ein Trainer lieber zu einem Verein, der vermutlich im kommenden Jahr in der dritten deutschen Liga kickt.