Nachdem der FC Luzern Anfang des Jahres seinen Trainer Markus Babbel entließ, übernahm Gerardo Seoane die Mannschaft. Seoane trainierte zuvor die U21. Mit seinen 39 Jahren hatte er den Status eines jungen Trainers. Doch sechs weitere Vereine aus der Super League schienen sich den FC Luzern als Beispiel zu nehmen.
Denn bis zum Februar ersetzten die Klubs ihre Trainer gegen auffallend jüngere Nachfolger. Die entlassenen Trainer waren alle mindestens 40 Jahre alt. Seoane zählt mittlerweile zu den Trainern, die am längsten im Amt sind.
Er traf am Samstagabend, bei der Begegnung zwischen Luzern und Lugano, auf den zehn Jahre jüngeren Lugano-Trainer Guillermo Abascal. Der Spanier, der einst beim FC Barcelona spielte, ist der jüngste Trainer in der Super-League.
Für ihn persönlich sei das Alter kein Problem, erklärte er. Und dem stimmt auch Seoane zu. Seiner Ansicht nach habe das Alter eines Trainers nichts damit zu tun, ob der Trainer gut ist oder nicht. Seoane ist sich sicher, dass sein Konkurrent Abascal reif genug für seine Aufgaben ist.
Schließlich sei er schon ungefähr so lange als Trainer beschäftigt wie er selbst. Zudem trainierte Abascal bereits die Nachwuchsspieler beim FC Sevilla. Etwa ein Jahr ist es jetzt her, als Abascal seine Trainertätigkeit in der Schweiz begann.
Zu dem Job habe ihm ein Freund verholfen, erklärte der talentierte Trainer. Nachdem er beim FC Chiasso entlassen wurde, war das für ihn die Gelegenheit, sich bei einem größeren Klub vorzustellen. Und Abascal verlor dabei keine Zeit. Nicht einmal eine Woche verging, bis er nach dem Aus in Chiasso beim FC Lugano als Nachfolger für Pierluigi Tami vorgestellt wurde.
Luganos Vorstand Angelo Renzetti berichtete den Journalisten, dass er sich zahlreiche Spiele des FC Chiasso angesehen und dabei nie Langeweile empfunden habe. Seither setzt Abascal auf Stabilisierung des Teams, auf Kampf und Leidenschaft. Abascals persönliche Mission ist es, die Herzen der Spieler zu erreichen.
Damit kommt er dem nach, was sich Renzetti von der Anstellung verspricht: Er fordert Enthusiasmus und neue Motivation bei den Spielern. Die sollen sie von dem Spanier bekommen. Es ginge nicht um das Spielen an sich. Denn das könne die Mannschaft bereits, so der Lugano-Boss.